Einsatz mit dem Wind im Rücken – Biebelrieds Ortsteilwehren üben in Biogasanlage
Feuer im Blockheizkraftwerk der Westheimer Biogasanlage, zwei verletzte Personen im Außenbereich des Kraftwerks das war das Szenario für die Gemeinschaftsübung der drei Ortsteilwehren aus Biebelried, Kaltensondheim und Westheim am 13. Oktober 2012. Biogasanlagen mit ihren unterschiedlichen Betriebsbereichen, stellen Feuerwehren im Ernstfall vor besondere Aufgaben. Denn in einer solchen Anlage entsteht unter anderem Schwefelwasserstoff. Ein Gas, das die Riechnerven betäubt, in höherer Konzentration nicht mehr wahrgenommen wird und dann nach wenigen Atemzügen zu Bewusstlosigkeit führt. Deshalb mussten die wehren beim Anrücken die von der Leitstelle ermittelten Wetterdaten berücksichtigen: Die Anfahrt sollte mit Rückenwind erfolgen, ist dies nicht möglich, dann zumindest mit Seitenwind. weiter ist ein Sicherheitsabstand von 50 Meter einzuhalten Einsatzkräfte, die näher an den Einsatzort müssen, dürfen das nur mit Atemschutz tun. Von den rund 30 Feuerwehrleuten im Einsatz am Samstagnachmittag übernahmen Kameraden aus Kaltensondheim und Biebelried unter Atemschutz die Bergung der Verletzten und mit Unterstützung der Westheimer wehr die Brandbekämpfung mit Schaum und Wasser. Stadtbrandinspektor Engelbert Scherer zeigte sich bei der Besprechung im Anschluss mit der Leistung der wehren zufrieden. Vor allem die Einsatzstärke an einem Samstagnachmittag lobte er ausdrücklich. Einzige Kritik: „Wenn ihr im Ernstfall hilflose Personen im Gefahrenbereich einer Biogasanlage auffindet, dann holt nicht erst die Trage, sondern packt die Person am Kragen und schleift sie einfach raus“, so Scherer. Erfreut zeigte sich Bürgermeisterin Renate Zirndt über den Einsatzwillen ihrer Ortsteilwehren und lud im Anschluss an die Übung zusammen mit dem Betreiber der Biogasanlage, Otto Sieber, zur Brotzeit.
Text: Robert Haaß, Fotos: Gemeinde